Der Wandel in der Bestattungskultur erfordert, dass Friedhofsbetreiber innovativ werden und neue Wege finden, um den heutigen Ansprüchen an den Friedhof gerecht zu werden.
Die ursprüngliche Sargbestattung hat erheblich an Bedeutung verloren und die Urnenbestattung wird immer mehr nachgefragt. Zudem haben kommunale Friedhöfe durch andere Anbieter, wie zum Beispiel Bestattungswälder, eine nicht zu unterschätzende Konkurrenz bekommen. Folgen hieraus sind immer weniger Einnahmen für die Kommunen bei gleichzeitig wachsenden Unterhaltungskosten.
Laut einer Umfrage von Aeternitas sehen 52 Prozent der Bevölkerung in einem Friedhof mehr als einen reinen Bestattungsort und es sprechen sich 32 Prozent der Bevölkerung für eine spätere Bestattung außerhalb eines Friedhofs aus. Somit liegt es auf der Hand, dass Friedhöfe sich zwingend weiterentwickeln und zeitgemäße Lösungen anbieten müssen.
Doch wie kann dem Strukturwandel erfolgreich begegnet werden? Wir haben die Lösung einer sinnvollen und ganzheitlichen Friedhofsentwicklungsplanung!
Bürgermeister Michael Forster hatte am Donnerstag, 31. August, zu einem Strategietag Friedhof in Homburg Vertreterinnen und Vertreter aus dem Stadtrat, die Ortsvorsteher und Ortsvertrauenspersonen, die Kirchen in Homburg, aber auch Bestatterinnen und Bestatter sowie Steinmetzbetriebe eingeladen. Mit dabei waren auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Baubetriebshofs, der Kämmerei sowie die zuständige Abteilung Umwelt und Grünflächen, bei der die Friedhofsverwaltung angesiedelt ist.
Die Leitung des Strategietages Friedhof übernahm unser geschäftsführender Inhaber Stefan Lubowitzki mit Unterstützung unseres Projektleiters Patrick Seitz. Das WEIHER-Prinzip einer gelingenden Friedhofsentwicklung besteht auch darin, das spezifische Fachwissen eines Friedhofexperten mit dem der Landschaftsarchitektur zu verbinden. Aspekte der Friedhofsgestaltung wurden so durch Landschaftsarchitektin Martina Blank von unserem regionalen Netzwerkpartnerbüro Enviro-Plan vorgetragen.
Abbildung 1: Begehung auf dem Friedhof mit Vertretern der Firma WEIHER, darunter Geschäftsführer Stefan Lubowitzki (ganz links) sowie Volker Willig (4. v. l.) und Dr. Dieter Dorda (rechts) von der Abteilung Umwelt und Grünflächen der Stadt. Foto: Jürgen Kruthoff/Stadtverwaltung
Kennzahlenermittlung- und Analyse durch die WEIHER Friedhofexperten
Von den WEIHER Friedhofexperten wurden im Vorfeld Homburger Kennzahlen ermittelt und analysiert; zudem hatte Martina Blank vor einigen Wochen den Homburger Friedhof besichtigt und mit den Augen einer friedhofserfahrenen Landschaftsarchitektin begutachtet. Bei der Präsentation der Ergebnisse vermittelte das Team der WEIHER Friedhofexperten die Stärken und die Schwächen, aber auch die Chancen und Risiken des Homburger Friedhofs.
Auffällig war die Größe des Homburger Friedhofs mit einer gelungenen Eingrünung, aber auch mit einer Vielzahl kleinteiliger Überhangflächen. Hierbei handelt es sich um Flächen, die nicht mehr als Bestattungsflächen genutzt werden. Demzufolge generieren sie keine Gebühren, verursachen aber hohe Unterhaltungskosten. Daher empfehlen wir eine „Nachverdichtung“ der Flächen, aber nur dort, wo es Sinn macht. Jeder Friedhofsbetreiber muss sich darüber im Klaren sein, dass ein neues Grab diesen Friedhofsbereich für die gesamte Grablaufzeit – also Jahrzehnte – prägen wird. Auch für Teilbereiche, in denen eine neue Belegung keinen Sinn ergibt, müssen Folgenutzungen gefunden werden, wie z. B. durch das Anlegen von Wildblumenwiesen.
Beim Strategietag Friedhof wurden auch alternative Bestattungsmöglichkeiten, eine bessere Außendarstellung des Friedhofes, eine Lockerung der Friedhofsordnung, eine Beschilderung der einzelnen Grabfelder und weitere Themen diskutiert.
Kurzum: Der Strategietag Friedhof in Homburg erwies sich als äußerst produktiv und war ein voller Erfolg.
Danke an die Stadt Homburg für das entgegengebrachte Vertrauen und den konstruktiven Workshop. Wir freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Schritte!