Referenz

Erinnerungen sind bunt: Urnenstelen mit künstlerisch gestalteten Glasverschlusstüren in Solingen-Wald

Kunst trifft Erinnerung: Ein gebauter Dialog mit dem Leben

Erinnerungen, Träume, Wünsche – wenn wir unsere Gedanken laufen lassen, in die nicht mehr existente Vergangenheit oder in eine noch nicht existente Zukunft, dann sehen wir Bilder – farbige Bilder, so vielfältig wie die der Gegenwart. Trauer verdunkelt das Gemüt, nicht aber die Erinnerung selbst.

Diese Erkenntnis stand Pate bei einer unserer neuen Produktlinie GlasStelen in Anlehnung an unsere altbewährten WEIHER Urnenstelen. Deren Verschlusstüren dienen als Plattformen für Kunst, die in vielen Farben, Themen und verschiedenen Techniken gestaltet aus einer normalen Urnenstelenanlage ein großformatiges Kunstwerk entstehen lassen. Namen und Sterbedaten, normalerweise auf den Verschlusstüren vermerkt, sind nun auf unmittelbar zugeordneten Trägerelementen zu finden, sodass der individuelle Bezug zur jeweiligen Urnennische einwandfrei gegeben bleibt.

Die Bildhauerkunst der Steinmetze hat mit den von Künstlerhand gestalteten und geschaffenen Glasbildern ein Gegenüber erhalten, beide dazu gedacht, Friedhöfe über das individuelle Grab hinaus zu bereichernden Orten für Alle zu machen.

 

Abbildung 1: Ensemble GlasStelen, Ansicht seitlich, Evangelischer Friedhof Solingen-Wald. © beier-photographie.de

Erinnerungen sind bunt

„Farbe gehört ins Leben und auch zum Tod. Erinnerungen sind bunt“ – so formulierte es Pfarrer Reinzhagen während der Einweihungsfeier der neuen Urnenstelenanlage mit Glasverschlusstüren auf dem Friedhof Wald in Solingen. Es ist die erste Anlage, die in dieser Weise und mit unserem sorgfältig ausgesuchten Spezialisten-Team realisiert wurde.

 

Abbildung 2: Eröffnungsfeier am 25.09.2024, Evangelischer Friedhof Solingen-Wald (v. l. n. r. Pfarrer Bernd Reinzhagen, Evangelische Kirchengemeinde Solingen-Wald und Stefan Lubowitzki, geschäftsführender Inhaber WEIHER GmbH). © beier-photographie.de

 

Ein gemeinsames Projekt für ein innovatives Design

Die Urnenstelenanlage besteht aus 30 Urnennischen. Die Anordnung der Stelen in lockerer Folge vermittelt mit den farbigen Verschlusstüren zusammen Leichtigkeit und Charme in einer für Urnenstelenanlagen völlig ungewohnten Weise. Vorgelagerte Sitzbänke laden zum Verweilen ein.

 

Abbildung 3: Planung WEIHER GmbH

 

Um eine harmonische und ansprechende Gestaltung in das gegebene Umfeld zu gewährleisten, haben wir im Vorfeld umfangreiche Studien durchgeführt. Simulationen unterschiedlicher Farbschläge waren die Grundlage für die Auswahl der gewünschten Farbrichtung. Das Gremium der Evangelischen Kirchengemeinde Wald entschied sich für die grün-rote Richtung, die der Maler und Glaskünstler Jörgen Habedank zum Bild “Erinnerungsrhythmus” ausarbeitete.

 

Abbildung 4: Simulation Farbschlag “gelb”
Abbildung 5: Simulation Farbschlag “grün-rot”

 

Die Rahmengestaltung wurde in der Planungsphase sorgfältig abgestimmt: Ein sattgrüner Rasenteppich liegt vor den Stelen ausgebreitet, eine grüne Hecke bildet den Hintergrund. Dunkler Granit, anthrazitfarbene Graniteinfassungen und Splittbänder unterstützen das Strahlen aller farbigen Elemente. Ein schmales, niedriges Pflanzbeet, initiativ von Pfarrer Reinzhagen und den Friedhofsgärtnern gestaltet, fasst die Anlage dezent ein.

 

Abbildung 6: Ensemble GlasStelen mit Trägerelementen für die Namenstafeln, Ansicht frontal, Evangelischer Friedhof Solingen-Wald. © beier-photographie.de

 

Exklusiv geschaffen: Künstler gestaltet Kunstwerk “Erinnerungsrhythmus”

Der bekannte Maler und Glaskünstler Jörgen Habedank hatte für das Projekt als Vorlage für die Glasmalerei das Bild „Erinnerungsrhythmus“ geschaffen. Das Motiv spielt mit kräftigen Farbtönen, die einen Bogen vom lichten Gelb über Orange und Rot bis hin zu sattem Grün und tiefem Blau spannen. Die Komposition steht in einem dynamischen Dialog mit der Ernsthaftigkeit des Todes, bringt aber zugleich die Vitalität zum Ausdruck, die dem Leben innewohnt.

Jörgen Habedank erklärt dazu: „Auf den ersten Blick: ungewohnt, so viel Farbe auf einem Friedhof, solch ein lebendiges Bild! Auf den zweiten Blick: Notwendigkeit, Lebendigkeit, Belebung, Beweglichkeit. Das Motiv für die Urnenstelen ist als zusammenhängendes Motiv, als Malerei auf Leinwand entstanden; für das Kolumbarium ist es als moderne Floatglasmalerei umgesetzt. Möge die Farbe dazu ermutigen, Leben und Tod als das zu uns Gehörige zu erleben!“.

 

Abbildung 7: Bild “Erinnerungsrhythmus”, im Zuge der Glasmalerei entworfen und gemalt von Maler und Glaskünstler Jörgen Habedank © beier-photographie.de

 

Unbeeindruckt vom Wetter: Ein gelungener Tag für alle Beteiligten

Trotz grauen Himmels und Nieselregen war die Stimmung und das Feedback des interessierten Fachpublikums bei der Einweihungsfeier positiv.

 

Abbildung 8: Gästeempfang durch Pfarrer Bernd Reinzhagen in der Trauerhalle, Evangelischer Friedhof Solingen-Wald. © beier-photographie.de

 

Die Veranstaltung war seitens der Kirche, der WEIHER GmbH und der Friedhofbau Plus GmbH liebevoll vorbereitet worden. Kleine „Giveaways“ lagen als Andenken für jeden Besucher bereit, für das leibliche Wohl war bestens gesorgt, die helle Trauerhalle diente als Witterungsschutz, Vortragsraum und Speisesaal.

 

Abbildung 9: Liebevolle Vorbereitung der Eröffnungsfeier am 25.09.2024. © beier-photographie.de

 

Die neue Urnenstelenanlage überzeugt

Die Vorträge von Auftraggeber und Auftragnehmern, die sich auf unterschiedliche Weise zur neuen Anlage äußerten, und natürlich die Anlage selbst, haben überzeugt: Schon nach zwei Tagen waren bereits vier der Nischen verkauft – vorsorgend, ohne Todesfall.

 

Abbildung 10: Präsentation der patentierten Verschlusstechnik durch Herrn Constantin Baranceanu, Geschäftsführer Friedhofbau Plus GmbH. © beier-photographie.de

 

Sie fallen auf, die neuen Urnenstelen mit ihren strahlenden Verschlusstüren. In das satte Grün der gepflegten Umgebung des Solinger Friedhofs eingebettet, leuchten sie selbst bei trüb bedecktem Himmel wie aus sich selbst heraus, weit erkennbar.

Darf diese Intensität denn wirklich sein an einem Ort der Trauer? – so mag sich manch ein Besucher fragen. Warum nicht? Ein Ort für Trauer sollte kein trauriger Ort sein! – so wäre unsere Antwort. Friedhöfe sollen Orte des Trostes sein – und der farbigen, lebendigen Erinnerung an das vergangene Leben.

 

 

 

 

 

 

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