Referenz

Ganzheitliche Friedhofsentwicklung in Eisenberg

Vieles hat sich in den letzten Jahren auf dem Friedhof Eisenberg verändert, nicht zum Guten: steigende Überhangflächen, fallende Kostendeckung, abnehmende Akzeptanz in der Bevölkerung und mehr. Um den Friedhof mit und für alle Beteiligten weiterzuentwickeln, hatte man uns beauftragt, die Stadt umfassend zu unterstützen: Ganzheitliche Friedhofsentwicklung als Schlüssel zum Erfolg.

 

Strategietag als Einstieg in die ganzheitliche Friedhofsentwicklung in Eisenberg

Bereits 2016 machten wir uns mit dem Strategietag Friedhof 2050 auf den gemeinsamen Weg, den Friedhof zu analysieren und Anforderungen abzuleiten. Für die Beteiligten waren und sind die wichtigsten Punkte:

  • Vielfältiges, bezahlbares Grabangebot
  • Individualität und Flexibilität
  • Friedhof mit Parkcharakter: Große Bäume, viel Grün, Wasser und Schatten
  • Friedhof als Ruheort und Begegnungsstätte
  • Friedhof als Ort für Kunst, Geschichte und Kultur
  • Wirtschaftlicher Friedhof mit einfachen, pflegeleichten Strukturen
  • Kostendeckung – Friedhof muss sich selber finanzieren

 

Rahmenplanung: Friedhofskonzeption 2017

Wir haben direkt nach dem Strategietag und in enger Abstimmung mit der Verwaltung die Friedhofskonzeption 2017 erarbeitet. Viel Gestaltungsspielraum bot die damals geplante große Erweiterungsfläche im Süd-Westen für neue, pflegearme/-freie Grabangebote, eine große und schön gestaltete Rampenanlage zur barrierefreien Erschließung unterschiedlicher Niveaus, parkähnlicher Charakter und noch vieles mehr. Das Konzept fand großen Anklang und wurde beschlossen.

 

Neues Gremium, neue Anforderungen

Noch bevor die ersten Umsetzungsschritte erfolgen konnten, erkrankte der damalige Stadtbürgermeister. Das Projekt lag für Jahre auf Eis. Als die Verwaltung, u.A. mit neuem Bürgermeister, wieder durchstartete, beschloss das Gremium, die Erweiterungsfläche (unten in rot gekennzeichnet) aus den Planungen zu nehmen. Jetzt wurde es richtig anspruchsvoll. Alle neuen Grabarten sollten in den Bestandsflächen eingeplant werden, ohne die Grundzüge der Planung und ihre freiräumlichen Qualitäten stark zu verändern. Dies bedeutete für die Konzeptionsplanung, die kleinen Bestandsfreiräume intelligent zu nutzen, insgesamt stärker zu verdichten und die Vielfalt der Grabangebote zu erhalten.

 

Entwicklungsstrategie Grabflächen

Im Fokus standen für die Entwicklungsstrategie der Grabflächen drei wesentliche Aspekte:

  • Wirtschaftlichkeit
  • Funktionalität
  • Nachhaltigkeit

Dazu haben wir mittels statistischer Methoden den Grabbedarf, nach Grabarten getrennt, für die nächsten Jahrzehnte kalkuliert.

Ausgangslage:

 

Bodengutachten in einzelnen Bereichen

Nicht überall eignet sich der Boden in Eisenberg für Körperbestattungen. Planungssicherheit bekamen wir durch ein Bodengutachten unseres exklusiven Netzwerkpartners Solum, dem Freiburger Fachbüro für Boden und Geologie. Das Ergebnis: einige Teile müssen für Sargbestattung gesperrt werden, neue Bereiche konnten für muslimische Gräber identifiziert werden und in abermals anderen Bereichen konnte sogar eine Ruhezeitverkürzung angeboten werden. So konnten wir die geeigneten Flächen für Sarg- und Leintuchbestattung entwickeln und die anderen Flächen den Urnengrabvarianten und sonstigen Nutzung zuweisen.

Prinzip-Darstellung.

 

Friedhofskonzeption 2022

In Zusammenarbeit mit unserem exklusiven Netzwerkpartner für diese Region, dem Planungs- und Gutachterbüro gutschker & dongus, haben wir unter Berücksichtigung aller relevanter Themen eine überarbeitete Friedhofskonzeption erstellt, mit der wir alle geforderten und gewünschten Punkte umsetzen konnten. Großes Lob gab es seitens des Stadtrates, vor dem das Konzept im August 2022 vorgestellt wurde, für die flexible Planungs- und Entwicklungsmöglichkeit, nicht nur auf Modul-, sondern auf Grabebene!

 

Friedhofssatzung musste überarbeitet werden

Die vorhandene Satzung war in einigen Bereichen nicht mehr rechtssicher und sollte zudem in einigen Passagen überarbeitet werden, damit diese wieder zum aktuellen Recht, zur aktuellen Friedhofskultur passt und darüber hinaus Verwaltungsprozesse vereinfacht. Hier kam ein weiterer Netzwerkpartner von uns zum Einsatz: Fachjurist Christoph Keldenich, u.A. Vorstand von Aeternitas, übernahm diese Aufgabe in Zusammenarbeit mit uns, um die Satzung und Friedhofskonzeption als zwei wichtige Instrumente der Friedhofsverwaltung schlüssig aufeinander abzustimmen. Eisenberg verfügt damit über eine individuell fein abgestimmte Friedhofssatzung.

 

Gebührenkalkulation: Friedhofsgebühren mit Strategie

Auch die Friedhofsgebührenkalkulation war in die Jahre gekommen. Dass dieses Thema die Bürger wie die Verwaltung gleichermaßen umgetrieben hatte, bemerkt bereits bei den zentralen Anforderungen des Strategietags (s.o.). 3 von 7 Punkten betreffen dabei die Gebührenkalkulation:

  • Vielfältiges, bezahlbares Grabangebot
  • Wirtschaftlicher Friedhof mit einfachen, pflegeleichten Strukturen
  • Kostendeckung – Friedhof muss sich selber finanzieren

Der Handlungsdruck ist in solchen Fällen hoch. So konnten wir prognostizieren, dass Eisenberg unter 30% Kostendeckung rutschen würde, wenn man nichts dagegen unternimmt.

Mit unserem Netzwerkpartner in Sachen Gebührenkalkulation, der Kommunalberatung Robert Roller, haben wir die Basiskalkulation erstellt, auf deren Grundlage wir die Gebührenstrategie für Eisenberg abgeleitet haben. Mit vielen detaillierten Maßgaben wird Eisenberg so die Wirtschaftlichkeit des Friedhofs Stück für Stück verbessern.

 

Resümee: Ganzheitliche Friedhofsentwicklung ist der Schlüssel

In Eisenberg hat sich einmal mehr eindrucksvoll gezeigt, wie umfassend Friedhofsentwicklung sein muss. Dank unseres ganzheitlichen Ansatzes, der die Erfahrung unserer Netzwerkpartner mit unserer Erfahrung bündelt, konnten wir Eisenberg die Unterstützung anbieten, die die Gemeinde für ihren Friedhof gebraucht hat.

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