Referenz

Illertissen-Au

Sinkende Nachfrage nach Sargbestattungen und ein Überhang an Freiflächen veranlasste die Gemeinde Au, eine Friedhofskonzeption für den Friedhof anzustoßen. Die Friedhofskonzeption beinhaltet als zentralen Baustein ein Rahmenplan, der die Friedhofsentwicklung unterstützt und lenkt. Der Gemeinderat beauftragte uns als ganzheitlichen Dienstleister im Bereich Friedhofskonzeption und Bestattungssysteme mit dieser Aufgabe.

Konzipiert wurde eine moderne Friedhofsanlage, die neben traditionellen Erdgräbern alle modernen Varianten an Grabarten enthält: Baumgräber, Urnenerdgräber, gärtnergepflegte Gräber für Sarg oder Urne, Urnenstelen, die zu kleinen Urnenwänden gruppiert sind, sowie gärtnergepflegte Gemeinschaftsgräber, die nach Art der Memoriam-Gärten von Friedhofsgärtnern professionell angelegt und gepflegt werden. Grabtypen wie Baumgrab, Urnenstele, Urnenwand oder das gärtnergepflegte Grab zählen zu den pflegefreien Gräbern, die aktuell sehr nachgefragt werden. Fehlt ein entsprechendes Angebot, wählen die Bürger oft ein anonymes Grab. Dabei geht ihnen der wichtige Bezug zum Grab bei der Trauerarbeit verloren, eine Tatsache, die im Nachhinein oft bedauert wird. Kommunen, die sich als Dienstleister für die Bürger verstehen, sorgen daher zunehmend für ein breit gefächertes Grabangebot mit pflegefreien und kostengünstigen Varianten auf ihrem Friedhof.

Die Grundkonzeption der Bestattungsangebote ist modular aufgebaut. Die Gemeinde bleibt in Zukunft flexibel und kann die unterschiedlichen Urnengrabarten bedarfsgerecht und nachfrageorientiert entwickeln. Im ersten Bauabschnitt wurde allerdings gleich schon ein breites Angebot an Urnengrabvarianten hergestellt, das nun als „Pilot-Angebot“ zeigen wird, wo die Präferenzen der Bürger von Au liegen.

Auch die Wirtschaftlichkeit wird sich in Zukunft verbessern, weil die Belegungsflächen und die Freiflächen jeweils im Zusammenhang liegen. Zerstückelung und Überhangsflächen mit hohem Pflegeaufwand werden im Friedhof 2050 der Gemeinde Au nicht mehr vorkommen.

Ein wichtiger Punkt in Sachen Bürgerfreundlichkeit ist die Barrierefreiheit auf dem Friedhof. Die Aussegnungshalle, bisher nur über Stufen zu erreichen, wurde daher mit einer Rampe versehen. Behinderte oder alte Menschen bis hin zum Rollstuhlnutzer, aber auch die Sargträger erreichen die kleine Kapelle nun stufenlos. Das weitere Umfeld der Aussegnungshalle wurde komplett umgestaltet: Der störende Ablagebereich für Abfälle und Erdaushub wurde verlegt, die Aufenthaltsfläche für Trauerfeiern neu gepflastert, es wurden Sitzbänke aufgestellt und eine Schmuckpflanzung aus Blütengehölzen und Rosen angelegt. Ein direkt benachbart stehender hoher Gewerbebau wurde durch eine geschwungene Reihe aus säulenförmigen Gehölzen wie durch einen Schleier abgedeckt.

Die Aufenthaltsqualität auf dem Friedhof wurde ebenfalls verbessert: Für die Kommunikation und für den Aufenthalt am Grab wurden weitere Sitzbänke vorgesehen. Neue Bäume werfen Schatten oder schützen vor störenden Blicken aus dem Umfeld des Friedhofs. Die Raumbildung wurde verbessert, ungenutzte Nebenflächen zur attraktiven Grünanlage mit integrierten Bestattungsangeboten entwickelt.

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